Das vergangene Wochenende hat wenigstens ein paar trockene Stunden mit sich gebracht, die wir ausgenutzt haben, um Brennnesseln zu sammeln. Brennnesseln kommen nicht nur in der Küche zum Einsatz, sondern finden auch hinter der Bar ihre Anwendung.
Beim Sammeln ist darauf zu achten, nur die obersten und somit jüngsten Blätter zu ernten. Dabei empfiehlt es sich, gute Handschuhe zu tragen. Brennnesseln wachsen praktisch überall. Häufig findet man die an sich anspruchslose Pflanze auch auf Industriebrachen. Das Problem dabei ist, das Brennnesseln auch Metalle und andere giftige Stoffe aufnehmen und speichern. Achtet also darauf, keine Brennnesseln zu ernten, die auf möglicherweise kontaminiertem Boden wachsen. Auch sollten Pflanzen in der Nähe von stark befahrenen Strassen gemieden werden.
Das „Brennen“ kommt von feinen Härchen auf der Blattoberseite. Diese werden durch das Abwaschen der Blätter bereits grösstenteils neutralisiert. Für die Bar reicht dies im Allgemeinen bereits, da wir weniger die Blätter an sich verwenden, sondern diese als Grundlage für Sirupe, Cordials oder Infusionen nutzen. Die Blätter werden dabei am Schluss wieder ausgefiltert.
Manchmal verwenden wir die Blätter aber auch als Dekoration. In diesem Fall sammeln wir natürlich nicht die zarten, jungen Triebe sondern pflücken möglichst grosse Blätter. Diese werden unter fliessendem Wasser abgespült und dabei werden sie mit den (behandschuhten) Fingern gründlich abgerieben. Dadurch werden die Härchen zerstört, so dass sich beim späteren Genuss des Drinks kein Gast die Nase verbrennt.
Weitere Informationen (in Englischer Sprache) zum Sammeln von Brennnesseln findet Ihr hier. Der Artikel bietet auch ein paar interessante Rezepte. Insbesondere das Brennnesselcordial hat es uns angetan. Wir sind noch nicht sicher, wie wir das Rezept verwenden werden. Gut möglich, dass es in abgeänderter Form die Basis für ein Kombucha bilden wird. Schaut doch bei uns vorbei und lasst Euch überraschen.